Mittwoch, 9. Dezember 2015

Kind im Konsumüberfluss, wie überstehen wir die Weihnachtszeit?


Ach was habe ich mich auf diese erste „bewusst erlebte“ Weihnachtszeit unserer Tochter gefreut! Mit viel Vorfreude einen Adventskalender mit allerlei pädagogisch wertvollen Dingen befüllt (und auch hin und wieder mal ein kleines Schokoladenbonbon dazugelegt), das erste große Geschenk – eine (viel zu teure) Holzküche – für Weihnachten gekauft, und das Nikolausgeschenk passend zum Adventskalender ausgewählt (Knete steht da gerade hoch im Kurs). Dann kam der Geburtstag meiner „großen“ Tochter, und die erste große Geschenkewelle.  Zeitgleich haben wir damit angefangen, abends Möhren in unsere Schuhe zu stecken: Diese locken dann „Sinterklaas “ ins Haus - die Möhren werden von seinem Pferd gefressen und er lässt dafür Geschenke und/oder zumindest Süßigkeiten da (eine für mich völlig neue holländische Tradition). Das macht man dann ein paar Tage lang (in unserem Fall 8, bis alle Geschenke der holländischen Familie verbraucht waren). So kam es zu der ersten erfolgreichen Begegnung meiner Tochter mit der Eisprinzessin und  Schokoladengenuss vor dem Frühstück bis hin zu einer allmorgendlichen Begrüßung aus dem Kinderbett: „Sinterklaas da? Jetzt runter gucku gehen“. Aufgehört hat es – vorerst - an Nikolaus, mit einer weiteren Geschenkewelle unserer deutschen Familie/Freunde. Und dem dringenden Wunsch meinerseits, den Adventskalender wieder abzuhängen und die Küche zurück zu schicken.  Ich kann zwar nun nicht behaupten,  mich und meine Erziehung dem Minimalismus verschrieben zu haben (das wäre bei uns auch nur schwer umzusetzen), stimme aber dem Grundgedanken, wie ihn z.B das Fräulein im Glück in dem Artikel http://suchtdasglueck.at/warum-weniger-spielzeug-viel-besser-ist-weniger-ist-mehr-im-kinderzimmer-4/ behandelt (ein Blog dem ich seit Kurzem folge und der mich des Öfteren zum Nachdenken anregt) , zu: Kinder sind mit einem „Zuviel“ überfordert. Außerdem ist es mir enorm wichtig, dass mein Kind die Dinge zu schätzen weiß, dass es weiß: Es ist nicht selbstverständlich so zu leben wie wir es tun. Und es ist nicht selbstverständlich, jeden Tag  1- 10 Geschenke bespickt mit Schokolade zu bekommen.


Nun ist es ja wie erwähnt meine erste „bewusst erlebte“ Weihnachtszeit mit Kind und wahrscheinlich übertreibe ich mit meiner Sorge etwas. Ich war nur einfach nicht so richtig darauf vorbereitet. Und natürlich werde ich das alles nächstes Jahr anders handhaben (weil es ja auch dieses Jahr schon so wunderbar funktioniert hat) und natürlich freuen wir uns – besonders unsere „Große“ -  trotzdem sehr über all die liebevoll ausgewählten Geschenke, und ich kann versichern sie werden auch alle fleißig bespielt! Trotzdem bleibt ein mulmiges Gefühl, ob ein „So viel“ nicht ein „Zu viel“ ist und am Ende mehr schadet als nützt….


Wie geht ihr denn damit um? Ging es euch mal genauso wie mir und/oder habt ihr euch mittlerweile daran gewöhnt? Wird es noch schlimmer? Und wie geht es euren Kindern damit?

1 Kommentar:

  1. Bin zwar keine Mama mehr von kleinen Kindern, aber stolze Oma von 7 "2/3"Enkelkindern......
    ..habe ich mich in dem Beitrag oft wiedergefunden und musste schmunzeln. ...wir Erwachsenen können uns doch oft auch nicht dem ausgiebigen Konsumverhalten entziehen.Wenn man aber immer wieder versucht.sein eigenes Verhalten zu kontrollieren , seine Kinder nicht allzu sehr überschüttet ,mit ihnen spricht und viel Zeit fuer sie zu haben,werden auch diese Erwachsene mit gesundem Verstand.

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