Dienstag, 2. Februar 2016

Das Einsetzen der Trotzphase - und was sonst noch so passiert ist im Januar 2016

Ich liebe meine Tochter wirklich über alles - diese Tatsache hätte ich mir Anfang Januar am liebsten gut sichtbar an den Kühlschrank gepinnt. Denn als die Trotzphase wie ein heftiges Gewitter über uns eingebrochen ist hätte ich es zwischendurch fast vergessen. Von einem Tag auf den anderen ging nichts mehr bei uns. Der Mittagsschlaf wurde verweigert, ebenso wie jegliches Mittagessen welches nicht Nudeln oder Kartoffeln ohne alles ist. Unsere Große – die sonst immer so selbstständig war dass sie schon vor ihrem 2. Geburtstag darauf bestanden hat Treppen völlig allein zu laufen – konnte plötzlich nichts mehr ohne die Mama und  wollte nur noch auf den Arm. Einschlafen ging nur noch mit Mama IN ihrem Bett. Und natürlich litt sie ständig unter völlig unkontrollierbaren Wutanfällen. Das alles in Kombination führte dazu, dass sie Probleme hatte den Tag zu verarbeiten und auch nachts nicht mehr schlafen konnte. Nach einer Woche war sie so übermüdet, dass sie beim Kinderturnen nur noch teilnahmslos auf meinem Schoß saß. So konnte es natürlich nicht weitergehen: Ich fing an sie zum Mittagsschlaf zu „zwingen“, hab sie einfach in ihr Bett gelegt und schreien lassen bis sie vor Erschöpfung eingeschlafen ist. Oder habe mich wie ein Drill Instructor zu ihr ins Bett gelegt und sie durch Erpressung dazu gebracht länger als eine Minute liegen zu bleiben. Eigentlich so überhaupt nicht mein Ding – und wahrscheinlich auch grundlegend falsch, ich habe mich auf jeden Fall nicht gut dabei gefühlt – aber die Priorität lag erstmal auf Schlaf, egal wie. Das führte dann auch zu einem besseren Nachtschlaf – und langsam füllten sich unsere Akkus wieder. Der Mittagsschlaf wurde dann natürlich weiter verweigert – und ich habe es akzeptiert. Langsam stellt sich auch der Schlafrhythmus der Großen so ein, dass wir damit ganz gut über den Tag kommen.  Es nimmt einem natürlich abends die Flexibilität: Die Große rechtzeitig ins Bett zu kriegen hat höchste Priorität. Vorher wurde es auch mal neun oder halb zehn, viel früher ist sie eh selten eingeschlafen. Jetzt muss sie um acht im Land der Träume sein, um den nächsten Tag durchstehen zu können. Essen ist nach wie vor schwierig. Aber ich koche weiterhin ausgewogen und abwechslungsreich - das Baby in meinem Bauch brauch ja auch Vitamine und Nährstoffe - und die Große isst einfach das was sie für richtig hält. Viel ist es nach wie vor nicht, aber ich akzeptiere es. Ich vertraue darauf dass sich das bald wieder ändert - und sie durch Aufnahme von Obst und Vollkornprodukte keine Mangelerscheinungen bekommt. Trotzanfälle haben wir meist „nur noch“ einmal am Tag – mittags oder in den Abendstunden - also dann wenn die Müdigkeit am größten ist. Ich bin abends beim Einschlafen bei ihr – aber vor dem Bett, und muss nur noch so jede 3-4 Nacht auf dem Teppich vor ihrem Bett verbringen. Die Große brauch immer noch viel Aufmerksamkeit, muss aber so gut wie gar nicht mehr getragen werden. Insgesamt kann man also wieder von einem harmonischen Tagesablauf sprechen – und ich brauche keinen Pin mehr am Kühlschrank, um mich an die Liebe zu meiner Tochter zu erinnern.

Wie war das denn bei euch mit der Trotzphase? Seid ihr auch so heftig davon getroffen worden? Oder war es eher ein schleichender Prozess? Wie seid ihr damit umgegangen?

Gleichzeitig hat unsere Große enorme Entwicklungssprünge gemacht: Das Trocken werden z.B., ihr Spiel ist noch Fantasievoller geworden, sie lässt sich „richtig“ vorlesen und gibt dann im Alltag plötzlich Passagen aus ihren Lieblingsbüchern wieder und singt einfache Lieder nach. Sie zieht sich morgens ihren Schlafsack aus, klettert aus dem Bett und kommt zu uns ins Schlafzimmer gelaufen.

Zudem laufen die Vorbereitungen für Tochter Nr.2 auf Hochtouren, die Wäsche ist schon fast komplett durchgewaschen, alles Wichtige besorgt und bald wird es Zeit den Stubenwagen aufzustellen und die Krankenhaustasche zu packen. Leider macht uns die bevorstehende Geburt im Moment etwas Sorgen: Die Kleine hat es sich in Beckenendlage bequem gemacht hat. Kaiserschnitt ist eine absolute Horrorvorstellung von mir – aber im Moment bin ich mir nicht sicher ob die Angst vor einer Sauerstoffunterversorgung während der Geburt nicht überwiegt.

Habt ihr vielleicht Erfahrung mit Beckenendlage?

Das war unser sehr ereignisreicher und Tagesablauf-verändernder Januar - ganz so wie man es von einem Jahresanfang erwartet.

Wie war euer Jahresauftakt? 

2 Kommentare:

  1. So eine Trotzphase ist echt eine Belastungsprobe für Kind und Eltern. Umso schöner, dass ihr das nun gemeistert habt und der Alltag wieder harmonischer verlaufen kann =) Da kann man auch gut und gerne stolz drauf sein =)

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    1. Danke :) Das Abgrenzen der Kinder - unter anderem durch trotzen - ist ja ein normaler Vorgang (und wird wahrscheinlich noch die nächsten 16-18 Jahre anhalten), aber wenn so gar nichts mehr geht dann ist es wirklich eine Belastungsprobe!
      Liebe Grüße, Nadine

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